Meine Tiere arbeiten gemeinsam mit mir in der Schule, auf dem Kolping Gutshof in Großeneder, aber auch zum Teil in einer Wohnstätte von erwachsenen geistig behinderten Menschen und sind sogenannte Pädagogik-Tiere und Schul-Tiere zugleich. Diese Begriffe sind keine offiziellen oder gar standardisierte Bezeichnungen.

Letztlich werden alle Tiere, die im Kontext Schule eingebunden sind, unabhängig von ihrem Tätigkeitsfeld, der Dauer ihres Einsatzes oder der Ausbildung ihrer Besitzer als Schultiere bezeichnet. Dazu zwei kontrastreiche Beispiele: Fische in einem Aquarium auf dem Schulflur einer Schule, um die sich ausschließlich der Hausmeister kümmert und die von den Schülern nur im Vorbeigehen kurz betrachtet werden, gelten als Schultiere. Ein Schulbegleithund, der gemeinsam mit seinem Pädagogen eine intensive Schulhund-Team-Ausbildung absolviert hat und kontinuierlich im Unterricht auf vielfältige Weise aktiv eingebunden wird, ist ebenso ein Schultier.

Da es bei dem Einsatz von Schultieren insbesondere von Schulhunden erhebliche (qualitative) Unterschiede gibt, hat sich ein Qualitätsnetzwerk Schulbegleithunde e.V. gegründet. Dieses Netzwerk definiert Hunde in der tiergestützten Intervention insbesondere in der Schulpädagogik folgendermaßen:Schultiere insbesondere Schulhunde finden durch das Qualitätsnetzwerk Schulbegleithunde e.V. eine Definition

Schulhund = Oberbegriff für alle Hunde, die im Kontext Schule eingebunden werden

  • Schulbegleithund = Hund, der seinen Besitzer (ausgebildeter Pädagoge), regelmäßig in die Schule (in Klassen bzw. Gruppen) begleiten und eine Teamweiterbildung von mind. 60 Stunden absolviert hat. ( „Präsenzhund“ und „Klassenbegleithunde“ fallen unter diese Bezeichnung).
  • Schulbesuchshund = Hund, der mit seinem Besitzern für einige Stunden an einem Projekt zum Thema Hund in der Schule teilnehmen und mindestens eine Teamweiterbildung von einem Wochenende absolviert haben sollten.
  • Therapiebegleithund = Hund, der seinen Besitzer (ausgebileter Therapeut), regelmäßig in die Schule begleiten und eine Teamweiterbildung von mind. 60 Stunden absolviert haben.

Abgesehen vom Qualitätsnetzwerk Schulbegleithunde e.V. gibt es auch Schulkontext unabhängige Gremien, die sich der tiergestützten Intervention verschrieben haben und ebenfalls an der Qualitätsentwicklung und Begriffsschärfe arbeiten. Zum einen gibt es IAHAIO (International Association of Human-Animal Intervation Organizations), eine globale Vereinigung von Organisationen, die sich in der Praxis, Forschung und Ausbildung tiergestützter Interventionen engagieren. Zum anderen gibt es die ISAAT (International Society for Animal Assisted Therapy), die als internationale Non-Profit-Organisation der Qualitätssicherung in der tiergestützten Intervention widmet. Außerdem sollte an dieser Stelle auch die ESAAT (European Society for Animal Assisted Therapy) Erwähnung finden. Dabei handelt es sich um einen Verein zur Erforschung und Förderung der therapeutischen, pädagogischen und salutogenetischen Wirkung der Mensch-Tier-Beziehung.

Unabdingbar und unabhängig von jeglicher Definition, Ausbildung oder Einsatzrahmung ist allerdings, dass es allen Schultieren in der Schule, im Einsatz in anderen pädagogischen Kontexten und in ihrem privaten Zuhause sehr gut geht. Nur, wenn es den Pädagogik-Tieren bei ihren Arbeitseinsätzen an nichts fehlt, auf sie geachtet und verantwortungsbewusst auf ihre situativen und individuellen Bedürfnisse eingegangen wird, können sie die wunderbaren Effekte erzielen, die Studien belegen.